Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2019; 54: 38-48
DOI: 10.1055/a-0756-4651
Im Rahmen der Sepsis und des septischen Schocks spielen, trotz der zunehmenden Verbreitung von neuen molekularbiologischen Verfahren, der kulturelle Erregernachweis und die Resistenztestung weiterhin die entscheidende Rolle in der antimikrobiellen Therapie auf der Intensivstation. Hierbei kann der Erregernachweis für die antimikrobielle Therapie einerseits direkt aus dem Patientenblut, andererseits aber auch aus diversen anderen Probenmaterialien (respiratorische Sekrete, Punktat, intraoperative Abstriche etc.) geführt werden. Ein Nachteil konventioneller kultureller Verfahren im Kontext kritisch kranker Patienten ist die zeitliche Latenz bis zum Erregernachweis bzw. zum Ergebnis der Resistenztestung. Molekularbiologische Verfahren wie Techniken der Erregerdiagnostik und Resistenztestung, die auf Polymerase Chain Reaction (PCR) oder vor allem Next-Generation Sequencing (NGS) basieren, versprechen hier zwar kürzere Umlaufzeiten, sind aber aktuell noch kein klinischer Standard. Trotzdem besitzen diese Verfahren das Potenzial, einen Paradigmenwechsel in der Erregerdiagnostik herbeizuführen.
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